Mit Stampflehm werden tragende oder nichttragende Innen-und Außenwände hergestellt. Bei dieser Technik wird aufbereiteter Lehm erdfeucht in stabile Schalungen gefällt und mit Stampfern verdichtet.
Der Stampflehmbau ist Lehmbau in seiner archaischen und reinen Form. Der Rohstoff wird unmittelbar zum fertigen Bauteil. Die beeindruckenden Architekturen des Orients, aber auch zahlreiche Beispiele in Mitteleuropa (z. B. in Weilburg an der Lahn) belegen die Leistungsfähigkeit und dauerhafte Tauglichkeit der Technik.
In der Vergangenheit sprach besonders die leichte Verfügbarkeit des Baustoffes für den Stampflehmbau. Heute werden Stampflehmwände als große Speichermassen, z.B. als Südwände oder Thrombewände sowie bei Gewächshausbauten etc. eingesetzt.
Der wichtigste Grund für die Wiederentdeckung der alten Bautechnik liegt aber gewiss in der ästhetischen und architektonischen Ausdruckskraft der schweren und monolithischen Stampfbauteile.
